Lea Wolff ist Nachwuchssportlerin des Monats Dezember!

Tränen gehören dazu. Auch bei Lea Wolff. Die 14 Jahre alte Turnerin vom SC Berlin ist eigentlich ein überaus fröhlicher Mensch. Doch wenn im Wettkampf etwas schief geht, dann können auch ihre Augen schon mal feucht werden. Im Oktober in Berkheim ging nichts schief. Lea Wolff gewann in ihrer Altersklasse den Kader-Cup im Mehrkampf und hat sich spätestens mit dieser Leistung für höhere Aufgaben empfohlen. „Sie hat in diesem Jahr in ihren Leistungen richtig zugelegt. Ihre Übungen sind schwieriger geworden und sie arbeitet viel bewusster. Lea wird langsam erwachsen“, sagt ihr Trainer Steffen Gödicke.

Der 60-Jährige weiß, wovon er spricht. Seit 1979 trainiert er junge Turnerinnen und Turner. Mit Lea Wolff arbeitet er seit sechs Jahren zusammen und ist manchmal mehr als nur ein Übungsleiter. „Ich bin da, wenn es Probleme gibt“, sagt er. Und die gibt es schon mal, denn der Alltag der nur 1,45 Meter großen Sportlerin hat es in sich. Im Schul- und Leistungssportzentrum im Sportforum Hohenschönhausen trainiert die Potsdamerin 25 Stunden in der Woche. Dazu kommen Schule und ein Leben im Internat: „Das ist manchmal hart, zumal ich meine Eltern nur am Wochenende sehe. Aber sie unterstützen mich und schließlich habe ich ja große Ziele.“

Lea Wolff träumt davon, vielleicht irgendwann einmal Olympiasiegerin zu werden. Zunächst muss sie dafür den Sprung in die Nationalmannschaft schaffen. Gelingt ihr das, kann sie mit 16 Jahren an Wettkämpfen der Erwachsenen teilnehmen. Gerade bei den Frauen sind die besten Turnerinnen oft noch sehr jung – auch wenn sich das Hochleistungsalter zuletzt ein wenig nach hinten verschoben hat. Dennoch ist Lea Wolff mit ihren knapp 15 Jahren schon nah dran an der nationalen Spitze. Dabei hat sie keine großen Schwächen, wie ihr Mehrkampftitel beim Kaderturn-Cup gezeigt hat. „Der Barren ist mein Lieblingsgerät, aber ich habe auch keine Angst vor dem Schwebebalken“, erklärt sie selbstbewusst.

Ihr Trainer glaubt, dass Lea Wolff in jedem Falle das Zeug für die nationale Spitze hat. „Sie kann noch eine Menge schaffen“, sagt Steffen Gödicke. Ob es dann gleich zum erträumten Olympiasieg reicht, das könne heute keiner wissen. Die Sommerspiele 2016 in Rio kommen eh noch zu früh, aber wer weiß, was vier Jahre später passiert. Vielleicht fließen dann in Tokio bei Lea Wolff ja Tränen der Freude.

Tagesspiegel - Jörg Leopold

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