LSB diskutiert „vor Ort“ über Olympia

Klaus Böger: „Mit Olympia wird nicht alles automatisch besser, aber es ist ein Motor“

Die Eckdaten stehen, vor allem der 21. März ist in der Causa „Olympische und Paralympische Spiele in Berlin 2024 oder 2028“ ein Datum, das mehrfach zu unterstreichen ist. Dann wird der DOSB über die Bewerberstadt entscheiden, mit der er ins Rennen um die Spiele 2024 oder 2028 gehen will – Berlin oder Hamburg? 

Ende Februar will der DOSB in beiden Städten repräsentative Meinungsumfragen durchführen. „Dann kann die ganze Chose schon wieder vorbei sein“, sagte LSB-Präsident Klaus Böger beim Auftakt der LSB-Diskussionsreihe  „Vor Ort“ bei über 20 Berliner Großvereinen. Der  Startschuss für die Serie fiel bei der Turngemeinde in Berlin 1848 in der vergangenen Woche. Böger warb leidenschaftlich für die Spiele. Er wich Problemen nicht aus, malte nichts schön, berichtete über die Skepsis, die ihm in der Öffentlichkeit begegnet. „Niemand muss etwas müssen, wir entscheiden, ob wir wollen“, sagte er. Für dieses Wollen aber gebe es gute Gründe. Keine andere Stadt in Deutschland habe so viele Erfahrungen mit Sportgroßereignisse und eine so gut ausgebaute Breitensportbewegung wie Berlin.

Nachhaltige, umweltfreundliche Spiele mit kurzen Wegen seien hier – Berlin kann Olympia! - bestens aufgehoben. Das verkläre aber nicht den Blick. „Wir brauchen dauerhafte Investitionen in die sportliche Infrastruktur“, stellte er fest und das sei eine Verpflichtung für den Breitensport. Politik funktioniere bei den Finanzen nach dem Prinzip „Wer bekommt was wann warum?“, und da sei eine Olympiabewerbung für den Breitensport eben nicht primär eine Belastung, sondern eine langfristige Chance. Das zeigten Beispiele, z.B. schon München 1972. Mittel- und langfristig bedeute dies höhe Zuwendungen auch für Sportstättensanierung, Jugend- und Schulsport. Böger unterlegte dies argumentativ mit der Max-Schemling-Halle: Gebaut im Zuge der gescheiterten 2000er-Bewerbung, danach Heimstatt von Alba, BR Volleys, Füchsen, Landesleistungszentrum Tanzen, dank neun Doppelturnhallen auch  Breitensport-Domizil,  Gastgeber vieler Top-Events. Die Kosten hätten sich längst amortisiert. Olympia in Berlin, so Böger, sei ein Projekt dieser Stadt von unten. „Ich bin davon überzeugt - für meine Enkel, für meine Stadt!“

Text: Klaus Weise

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