Das Brandenburger Tor im Zeichen der Ringe

BHC, BTB und LSB – drei Kürzel mit gemeinsamer Auflösung: Wir wollen die Spiele!

Der Ort war außergewöhnlich, der Anlass noch mehr. Am sonnenbeschienenen Mittwochvormittag des 19. Februar fand auf dem Platz des 18. März unmittelbar vor der Westseite des Brandenburger Tores eine spektakuläre Aktion statt, die sich als Teil von „Wir wollen die Spiele!“ verstand.

Die unüberhörbare Begeisterung ließ nichts spüren von der behaupteten Gleichgültigkeit der Berliner in Bezug auf eine Olympiabewerbung der Stadt für 2024/2028. Denn die rund 1500 Teilnehmer, die die in Kooperation mit dem Landessportbund umgesetzte Idee des Berliner Hockey Clubs (BHC) sowie des Berliner Turn- und Freizeitsport-Bundes (BTB) und deren Präsidenten Michael Stiebitz und Frank Ebel zu einer rundum gelungenen Sache machten, gaben einen nachhaltigen Vorgeschmack auf das Faszinosum, das hinter dem Schlagwort „olympischer Geist“ steckt. Die Kürzel BHC, BTB und LSB lösten sich vor Brandenburger Tor quasi in einer identischen Kurzaussage auf: „Wir wollen die Spiele!“

Über 100 000 Unterschriften pro Olympia wurden unter diesem Motto im Zuge der Aktion in Listen und auf großformatigen Plakaten gesammelt. Diese wurden, gehalten von Unterstützern und über 800 Berliner Kindern und Jugendlichen, zu einem „Lebendigen Olympischen Band“ aneinandergefügt und präsentiert. Mit Schirmen in den Farben der Olympischen Ringe Blau, Schwarz, Rot, Gelb und Grün bildeten die Schüler das Symbol der Spiele nach – vor allem in der Draufsicht von einer zwölf Meter hohen Plattform für TV-Kameramänner und Fotografen ein Anblick mit Aussagekraft.

Die kurze Vier-Worte-Aussage „Wir wollen die Spiele!“ brachte den gemeinsamen Nenner der einen Stunde vor dem Berliner Wahrzeichen voll auf den Punkt, in der die Promis auf der Bühne erstaunlich viel und lautstarke Stimme bei Sprechchören und Rhythmusgefühl bei Musik entwickelten. Der Regierende Bürgermeister, Michael Müller, nannte die Aktion „eine großartige Initiative“, ein Votum mit Aussagekraft. Es zeige die Sportbegeisterung der Berliner und mache deutlich, „wir wollen tatsächlich die Spiele“. Die Hauptstadt brauche Investitionen und Olympia könne und werde dazu beitragen, dass diese fortgesetzt werden. „Davon wird die Stadt dauerhaft profitieren“, betonte Müller. „Berlin will die Jugend der Welt einladen und sich als offene, tolerante und friedliche Stadt zeigen. Darum geht es!“ LSB-Präsident Klaus Böger schloss sich diesem Tenor an und rief ins junge Publikum: „Ich bin beeindruckt, was wir hier erleben. Das ist ein großartiges Bild. Ich bin zuversichtlich, dass es Wirkung in der Stadt haben wird. Für Euch wollen wir die Spiele nach Berlin holen.“

Die richtige Begleitmusik dazu lieferte danach das Berliner Hip-Hop-Duo mit dem passenden Namen „Kaempferherz“ mit dem Song „Wir wollen die Spiele“. Die beiden 28-jährigen hatten sich aus eigenem Antriebe und ihrer Sportbegeisterung wegen (als Fußballer waren sie für Hertha 03 Zehlendorf aktiv) an BerlinPartner gewandt und sich angeboten. Viele Berliner Top-Sportler von einst und jetzt und Vertreter von Vereinen – zum Beispiel auch Hertha, Union, Eisbären, BR Volleys, Alba - hatten es sich nicht nehmen lassen, vor Ort zu sein und quasi mit den Füßen pro Olympia abzustimmen. Auf der Bühne bekundeten Hockey-Ikone Natascha Keller und die blinde Paralympics-Schwimmerin Daniela Schulte ihre Unterstützung für Berlin. „Es ist sensationell, was hier passiert“, befand die Rekordnationalspielerin und Olympiasiegerin. Und Daniela Schulte fügte an: „Ich hoffe, wir können hier alle zusammen dazu beitragen, dass Berlin die Spiele bekommt.“ DOSB-Vizepräsident Stephan Abel vergab schon mal gute Noten an die Hauptstadt: „Berlin hat seine Ambitionen eindrucksvoll demonstriert.“

Text: Klaus Weise

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