Sport hilft Flüchtlingen

LSB-Präsident Klaus Böger und Senatorin Dilek Kolat vor Ort beim FC Internationale in Berlin-SchönebergBild 1 von 1
LSB-Präsident Klaus Böger und Senatorin Dilek Kolat vor Ort beim FC Internationale in Berlin-Schöneberg | © Jürgen Engler

Der eine hatte ein Mario Götze-Shirt an und kam aus Afghanistan, der andere trug „Messi“ auf dem Rücken und stammte aus Katalonien, der dritte aus dem Iran war arabisch „beschriftet“, der vierte aus Syrien spurtete und trickste mit „Balotelli“ auf dem Rücken - und so weiter, und so fort. Die Jungs, die auf der Anlage am Vorarlberger Damm in Schöneberg mit sicht-, hör- und spürbarer Lust und Laune dem Ball nachjagten, hatten für einige Zeit vergessen, was an Schmerzen, Leid und Bedrückungen hinter ihnen lag und stattdessen einfach nur eins: Spaß, richtig Spaß. 
Sie kamen, unschwer erkennbar, aus diversen verschiedenen Ländern, hatten aber eines gemeinsam: alle waren sie Flüchtlingskinder, die das Schicksal nach Deutschland geführt hat. Beim FC Internationale 1980 e.V., der 2013 mit dem DFB-Integrationspreis ausgezeichnet wurde, haben sie Gelegenheit aus der schnell entstehenden Isolation in den Unterkünften auszubrechen, soziale Kontakte zu knüpfen. Und, wie es LSB-Präsident Klaus Böger am Freitag beim Vor-Ort-Termin in Schöneberg sagte, „Spaß und Freude zu haben, Gemeinschaftsgefühl zu erleben und mit kleinen Erfolgserlebnissen das eigene Selbstwertempfinden zu steigern“.
Gut anderthalb Stunde waren Böger und die Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen Dilek Kolat (SPD) zu Gast auf der Anlage am Vorarlberger Damm, sahen zu, wie Trainerin Mia Wyszynski vom Verein „Champions ohne Grenzen“ etwa ein Dutzend Jungs, allesamt bereits auf gutem Niveau der deutschen Sprache mächtig, zum Rennen, Kämpfen und Lachen brachte. Die Senatorin war gleich doppelt beeindruckt: Integration pur, und dann auch noch eine Frau vorneweg! 
Dass Kolat zusagte, durch eine neue Stelle in ihrer Behörde Unterstützung für die beim LSB bestehende Arbeitsgruppe zu schaffen, dass die vorhandenen Integrationslotsen in den Stadtbezirken nicht nur verstärkt, sondern sich auch mehr und gezielter um den Sport kümmern sollen, war ein handgreifliches Ergebnis über pure Wort-Bekenntnisse hinaus. Sport, so betonte die Senatorin, sei für Kids vor allem in der Spracherlernung von „unschätzbarem Wert“. Spielerisch über den Sport die Sprache zu lernen, das geschehe in den Vereinen quasi nebenbei, besonders effektiv und schnell. Das habe man bereits bei einem anderen Vor-Ort-Besuch zuvor beim TSV Wittenau festgestellt. 


Text: Klaus Weise

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