Rudolf Molleker ist Nachwuchssportler des Monats Juli

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Berlin - „Rudi rockt mit Racket“ - so könnte man den Auftritt des 1,76 Meter großen Blondschopfs aus Oranienburg kürzlich beim Showturnier im Steffi-Graf-Stadion des LTTC Rot-Weiß beschreiben. Top-Talente des Vereins traten mit Alt-Stars wie Michael Stich, Henri Leconte oder Pat Cash vor großer Kulisse an. Dabei war Rudolf, genannt Rudi, Molleker, der als deutsche Tennis-Hoffnung gilt und dies bereits mit einer Reihe von Erfolgen unterstrichen hat.

Geboren ist Molleker 2000 in der Ukraine, drei Jahre später zogen seine Eltern nach Deutschland. Die Familie fand ihr neues Zuhause in Oranienburg, wohnt dort heute in einem Plattenbau. Vater Roman ist so etwas wie der Rund-um-die-Uhr-Co-Trainer des Filius, Mutter Tanja sorgt als Zahnärztin für die soziale Rückendeckung. Zum Tennis kam Rudi Molleker mit fünf, angesteckt durch seinen sechs Jahre älteren Bruder German. Trainiert wird er von Benjamin Thiele, ein Glücksfall als Betreuer, weil er den Blick fürs Ganze einer Sportlerpersönlichkeit hat.

Erfolge stellten sich schnell ein – er gewann, was zu gewinnen war, kletterte im DTB-Ranking der Altersklassen auf der Überholspur nach oben. Aktuell ist Molleker Zweiter in der U15, Dritter in der U16. In Berlin stand er gegen den Franzosen Leconte auf dem Feld, 37 Jahre älter und einst Nummer 5 der Weltrangliste. Er gewann das Ein-Satz-Match mit 7:5 und sagte brav: „Es war eine Ehre für mich, gegen ihn zu spielen.“ Die 2500 Fans waren begeistert von dem Teenager, der eine so glänzende Rückhand spielt: Es gibt noch Hoffnung fürs deutsche Männer-Tennis.

Rudi Molleker ist überaus ehrgeizig, „Tennis ist eben meine Welt“, sagt er. Und hat keine Angst vor großen Ambitionen: „Mein Ziel ist ganz klar, die Nummer 1 der Welt zu werden!“ Rudis  Motto gibt eine Menge von seinem Charakter preis. Es lautet: „(K)now Pain, (k)now Gain“, wer den Schmerz kennt, der kennt auch den Lohn.

Eminem ist sein Lieblingsmusiker

Und auch Lieblingsmusiker Eminem vermittelt in seinen Rap-Songs viel von Rudis Haltung, zum Beispiel in dem Lied „Lose Yourself“, wo es heißt: „Hey, wenn du nur einen Versuch oder eine Gelegenheit hättest, alles zu erreichen, was du je erreichen wolltest – würdest du den Moment festhalten oder zulassen, dass er dir durch die Finger rutscht?“

Rudi Molleker, da darf man ziemlich sicher sein, würde ihn festhalten. Er sagt über sich selbst: „Meine besondere Stärke ist es, zu kämpfen. Ich hasse Niederlagen über alles und gebe mein Bestes, um sie zu vermeiden.“ Plan A nach der Schule sei für ihn, Tennisprofi zu werden. „Über Plan B habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.“ Und hängt eine, für einen 14-Jährigen erstaunliche Aussage an: „Ich möchte allen in meiner Familie ein schönes Leben ermöglichen. Und dafür arbeite ich jeden Tag.“ Sein Vorbild ist Roger Federer, weil der „einfach ein eleganter Spieler ist. Ich mag es, wie er sich auf dem Court benimmt, seine Spielweise, seine Beinarbeit.“ Und nicht zu vergessen: „Seine Technik.“

Text: Klaus Weise // Berliner Morgenpost

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