Nachwuchssportler des Monats April - Lea Scholz

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| © Camera 4

Die Eisschnellläuferin aus Lichtenberg träumt von den olympischen Winterspielen 2022 in Peking.


Die Temperaturen steigen, die Wettkampfsaison für Lea Sophie Scholz ist vorbei. Die Lichtenbergerin, die am 16. Mai 17 Jahre alt wird, ist Eisschnellläuferin – eine der besten hierzulande im Nachwuchs.

Mitte Februar war sie in Lillehammer bei den Youth Olympic Games dabei, belegte im Mixed Teamsprint im Quartett mit der Weißrussin Warabjowa, dem Japaner Horikawa und dem Berliner Lukas Mann nur acht Hundertstel hinter Bronze Platz 4. Kurz darauf wurde sie beim Viking Race in Heerenveen, der inoffiziellen Junioren-EM, Mehrkampf-Sechste.

Beste Argumente für die Wahl der Sportschülerin zur "Nachwuchssportlerin des Monats April"! Und beileibe nicht die einzigen. Lea war Berliner Mehrkampfmeisterin 2012, 2013 und 2016 ihrer Altersklasse, Deutsche Meisterin in der Teamverfolgung 2015, startete im Junioren-Weltcup.

Über den Handball aufs Eis

Begonnen hat ihre Kufenkarriere mit Tränen. Sechs Jahre alt war sie, als sie mit Vater und Freundin zum öffentlichen Eislaufen ging und permanent hinfiel. "Danach wollte ich unbedingt lernen, mich so sicher und schnell wie andere zu bewegen und meldete mich zum Schnuppertraining an", erzählt sie.

An der Schule spielte sie anfangs Handball, doch nun ist sie schon zehn Jahre bei den Eisskatern des TSC. "Es fasziniert mich, wie man aus eigener Kraft an die 60 Sachen auf Kufen erreichen kann."

Nach den Youth Games will sie sich auch den Traum von den großen Spielen erfüllen. "Für 2022 haben wir uns als Berliner Trainingsgruppe fest vorgenommen, dass wir dort gemeinsam hinfahren", sagt sie.

Anlagen und Potenzial dafür habe sie, bestätigt Robert Lehmann, bis 2014 selbst Athlet und nun als Trainer Leas Betreuer. "Sie ist enorm talentiert, bringt viel mit, hat ein Superschlittschuhgefühl. Körperlich und mental kann sie noch zulegen."

Sportschülerin ist extrovertiert und ein bisschen frech

Der Coach beschreibt Lea als "offen, lustig, aber auch sehr ehrgeizig" und ist damit nah am Selbstbild der Sportlerin. "Ich bin eher extro- als introvertiert", meint diese, "sehr aktiv und kommunikativ, ein bisschen frech, aber auch gelassen".

Im Training musste sie früher öfter Strafrunden absolvieren, "weil ich zuviel rumgequatscht habe". Die Sportschülerin mag Trubel um sich herum. Am Gymnasium lernt sie statt in einer festen Klasse in mehreren Kursen. "Kein Problem, ich find's gut, immer wieder mit anderen zusammen zu sein."

Fixpunkt für Lea Scholz ist die Familie, die sie enorm unterstützt. Eltern, Großeltern, Verwandte halfen, neue Skates und zwei Wochen Training in Kanada zu finanzieren. Leichtathletin Natalie Schröter, "meine beste Freundin", kommt zu jedem ihrer Wettkämpfe. "Das hilft und gibt Kraft."

Genauso wie ihr Hobby, das Reiten. In Münchehofe bei Berlin steht das Pferd, auf dessen Rücken Lea besonderes Glück empfindet. Tiere mag sie ausgesprochen gern, Veterinärmedizinerin wäre ihr Traumberuf. Nur: "Ich kann kein Blut sehen, als ich selbst mal zu einer Abnahme musste, bin ich in Ohnmacht gefallen."

 

Text: Klaus Weise // Berliner Morgenpost

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