Nachwuchssportler des Monats November - Mateo Cuk

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Mateo Cuk kann sich Angst gar nicht leisten

Für den besten jungen Judoka Berlins sind Nationalmannschaften und Titelkämpfe die Verlockungen, von denen er träumt.

Man könne auch mal fallen, müsse aber immer wieder aufstehen. Das sagt Mateo Cuk, 15 Jahre alt, erstaunlich altersweise auf die Frage nach dem Lebensmotto. Eine Devise, die dafür taugt, lebenslang in Kraft zu bleiben. Für Cuk hat sie sogar einen doppelten Sinn, denn er ist Judoka. Der Beste seiner Alters- und Gewichtsklasse in Berlin und darüber hinaus.

Gerade bestätigte er das mit dem Sieg bei den Warschau Open in der U17 und kurz darauf beim Bundessichtungsturnier in Halle/Saale – "klare Siegleistungen", "Leichtigkeit und psychische Stärke" bescheinigten ihm die Trainer, fast alle Kämpfe gewann er vorzeitig. Das machte ihn zum Gewinner der Wahl des Berliner Nachwuchssportlers des Monats November. Gewinnen ist Mateo Cuk gewohnt. Bei den etwa 400 Kämpfen, die sein Judo-Pass verzeichnet, ist er in großer Mehrzahl als Sieger von der Matte gegangen. Und immer besser geworden. 2016 hat er ganze dreimal verloren. "Dreimal zu viel", sagt er.

Familienerbe angetreten

Zum Judo ist er quasi als Familienerbe gekommen. "Kampfsport war bei uns immer Tradition." Der Großvater in Kroatien hatte es schon mit dem Kämpfen, Vater Mario – wie Mutter Milica Mitte der 1970er in Berlin geboren – war ein ziemlich Guter auf Matten und mit Fäusten. Er gewann im Jiu-Jitsu DM-Bronze, hatte im Kickboxen als Aktiver und Trainer Erfolg. "Schon als Knirps saß ich am Mattenrand und habe beim Training zugeschaut", erzählt Mateo. Auch heute noch, verrät er, gehen Vater und Sohn, wenn Zeit ist, auf der Matte in den Bodenkampf. "Das macht Riesenspaß und mein Ehrgeiz, ihn zu besiegen, ist groß. Auf jeden Fall ist es eine Herausforderung, gegen einen 90-Kilo-Mann zu bestehen", sagt Mateo.

Seit zwei Jahren ist Cuk am Schul- und Leistungssportzentrum in Hohenschönhausen. Landestrainer Andreas Härtig lobt seine Veranlagung: "Ich muss ihn überhaupt nicht antreiben, sondern eher bremsen". Auf der Judomatte war er schon sieben Mal Berliner Meister in Jugend-Altersklassen, zum ersten Mal mit acht Jahren in der U10. Da bestritt er seinen allerersten Kampf.

Einstweilen kämpft er in der U18. Im Januar steht das Berliner Championat an. Gutes Abschneiden vorausgesetzt, folgen die Ostdeutschen und Deutschen Meisterschaften. Mit Top-Resultaten dort will er Nachwuchs-Bundestrainer Bruno Tsafack beeindrucken, sich für die Europa-Jugendspiele, EM oder WM ins Gespräch bringen. Damit sind die Ziele für die nähere Zukunft genannt, in der Ferne liegt Olympia. "Ganz klar, da geht nichts darüber", sagt Mateo, für den seine Sportart eine Charakterschule ist. Eines aber kann man dabei nicht gebrauchen: "Respekt ist wichtig, aber Angst, die darf keinen Platz haben. Das ist das schlimmste Wort, das es in einer Kampfsportart gibt."

Text: Klaus Weise // Berliner Morgenpost

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