Nachwuchssportler des Monats August - Rudolf Molleker

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| © Camera 4

Rudolf Molleker will so gut werden wie Roger Federer

Das 16 Jahre alte Tennis-Talent verblüffte zuletzt bei den Männern am Rothenbaum. Seinem Traum von der Nummer eins ordnet er alles unter.

Rudolf Molleker hat einen Traum. "Mein Ziel ist ganz klar, die Nummer eins der Welt zu werden", sagt der Berliner Tennisspieler. Auf dem Weg an die Spitze verschwendet der 16-Jährige keine Zeit. Beim ATP-Turnier am Hamburger Rothenbaum schaffte er es kürzlich als Qualifikant ins Hauptfeld, unter anderem mit einem Sieg gegen den Hamburg-Sieger von 2014, den Argentinier Leonardo Mayer. Molleker war damit erst der elfte Spieler seit 1990, der bei einem ATP-Turnier vor dem 17. Lebensjahr die Qualifikation meisterte – der drittjüngste in diesem Jahrtausend. Im vergangenen Jahr hat er die mittlere Reife gemacht. Sein Abitur will er irgendwann nachholen, vorerst setzt er auf den Sport. "Plan A ist für mich Tennisprofi zu werden. Über Plan B habe ich mir noch keine Gedanken gemacht."

Junioren-Turniere spielt Rudolf Molleker nur noch selten. Stattdessen mischt er schon jetzt bei den Männern mit, so auch in der vergangenen Woche beim Future-Turnier in Essen, wo er sich mit dem Einzug ins Halbfinale wieder ein paar Punkte für die Weltrangliste erarbeitete – dort befindet er sich momentan um Platz 700. Sogar auf eine Teilnahme an den US Junior Open verzichtet er, um sich stattdessen auf die nächsten Männerturniere vorzubereiten. "Am Ende des Tages zählt nur, was man bei den Erwachsenen leistet, nicht bei den Junioren", sagt er. 

Der 16-Jährige gilt als der beste Deutsche seiner Altersklasse

Seine Wahl zum Nachwuchssportler des Monats August – zum zweiten Mal nach Juli 2015 – verdankt er allerdings zwei Erfolgen im Nachwuchsbereich. Er gewann beim internationalen Turnier in Offenbach und bei den Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften in Berlin im Steffi-Graf-Stadion seines Vereins LTTC Rot-Weiß. Als erster Berliner seit 2003 (und als vierter überhaupt) holte er den Titel. Damit kletterte er erstmals in die Top Ten der Junioren-Weltrangliste.

Rudolf Molleker gilt als das größte deutsche Talent seiner Altersklasse. Sein Vorbild ist Roger Federer, mit 19 Grand-Slam-Titeln der erfolgreichste Spieler der Geschichte. "Er ist eine Legende", sagt Molleker. "Bei den Männern wird mehr mit Kopf gespielt und viel strukturierter", erklärt Rudolf Molleker. "Das muss ich mir auch aneignen, wenn ich einmal groß rauskommen will."

Er wurde in der Ukraine geboren, kam mit drei Jahren nach Oranienburg. Mit 13 wurde er U14-Europameister im Einzel und Weltmeister mit der Mannschaft. 2016 schaffte er es beim Orange Bowl in den USA, der inoffiziellen Junioren-WM, erstmals unter die besten Acht. Seit kurzem wird er von DTB-Nachwuchstrainer Jan Veldhuis am Bundesstützpunkt in Hannover betreut. Der Niederländer betreute schon die Profis Philipp Petzschner und Jürgen Melzer (Österreich), der 2010 bei den French Open im Halbfinale stand. Auf Sand – zufällig der Lieblingsbelag von Molleker.

 

Text: Philip Häfner // Berliner Morgenpost

 


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