Nachwuchssportler des Monats August - Alexander Finger

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| © Camera4

Alexander Finger lebt das Motto der drei Musketiere

Einer für alle, alle für einen: Berliner Alexander Finger rudert gern im Team.

Vier Wochen lang bereiteten sich die deutschen Nachwuchsruderer auf der Regattastrecke in Grünau auf die Junioren-WM in Racice (Tschechien) vor. Für den Berliner Alexander Finger war das Trainingslager eine Herausforderung, was aber nichts damit zu tun hatte, dass er nicht in Form war. Wenngleich der 17-Jährige Wert auf gutes Essen legt. „Wenn ich nicht so viel rudern würde, hätte ich sicher ein paar Pfunde mehr auf den Rippen“, sagt er. Im Trainingslager sei die Ernährung allerdings etwas monoton gewesen, wie er es vorsichtig ausdrückt. Aber was tut man nicht alles für den Erfolg.

Am Ende hat es sich gelohnt. Bei der U19-WM in der Nähe von Prag holte Finger mit dem deutschen Doppelvierer Bronze. Zuvor hatte er bei den deutschen Meisterschaften schon Silber im Einer und gemeinsam mit Athleten aus Hannover, Münster und Konstanz zudem Gold im Doppelvierer gewonnen. Jetzt gab es die Wahl zum Berliner Nachwuchssportler des Monats August.

Alexanders großes Vorbild ist sein älterer Bruder Anton, der ebenfalls rudert, schon zweimal Silber bei U19-Weltmeisterschaften gewann und erst kürzlich WM-Bronze in der U23 holte. Seine Fußstapfen seien „täglich Ansporn“, sagt Alexander. Er müsse sich aber vor allem technisch noch verbessern, um das Boot besser „laufen zu lassen“, wie es im Ruder-Jargon heißt. Den nötigen Willen hat er dafür schon. Mehrmals konnte er in dieser Saison ein Rennen, bei dem er zwischenzeitig ins Hintertreffen geraten war, noch umbiegen.

Erfolgreich im Boot, aber talentfrei am Ball

Überhaupt stammt Alexander aus einer ruderbegeisterten Familie: Vater Karsten war 1992 in Barcelona Olympiazweiter im Vierer mit Steuermann und ist mittlerweile Vorsitzender des Landesruderverbandes Berlin; Mutter Margit ruderte ebenfalls und war danach als Trainerin tätig. „Bei uns zu Hause dreht sich eigentlich alles nur ums Rudern“, erzählt Alexander. Bis zu acht Mal pro Woche trainiert er. Er betont, dass seine Eltern ihn nie gezwungen hätten, sich ins Boot zu setzen. Er sei selbst auf Anhieb begeistert gewesen. „Ich hatte in der Schule auch schon festgestellt, dass ich in den Ballsportarten nicht so talentiert bin“, sagt er schmunzelnd.

Beim Rudern feierte er dagegen schon früh Erfolge. Bereits 2016 und 2017 hatte der Sportler des Berliner Ruder-Clubs in der jüngeren U17-Klasse bei den nationalen Meisterschaften jeweils Gold im Doppelzweier und -vierer gewonnen. Während viele Ruderer davon träumen, ihr Land im Einer zu repräsentieren, mag Alexander Finger den Vierer am liebsten. „Ich bin eher der Mannschaftstyp. Im Team kämpfen alle für einen und einer für alle, deshalb gibt man da immer noch ein paar Prozent mehr“, sagt er. Es würden nicht diejenigen gewinnen, die am besten rudern können, sondern das Team, das am besten zusammenarbeitet.


Text: Philip Häfner \\ Berliner Morgenpost

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