Zunächst steht in der kommenden Woche allerdings noch ein letzter Höhepunkt der laufenden Saison an: die Weltmeisterschaft im Kanu-Marathon in Shaoxing (China). „Das wird eine komplett andere Herausforderung“, sagt sie. Der Kanu-Marathon wird in ihrer Altersklasse über eine Distanz von 19,6 Kilometern ausgetragen, über anderthalb Stunden ist Lena Röhlings unterwegs. „Da muss man mit Kopf fahren und nicht einfach stur volles Tempo“, erklärt sie. Während des Wettkampfs gibt es zudem mehrere Portagen, bei denen die Boote über Land getragen werden müssen. Im Unterschied zu den olympischen Disziplinen wird beim Kanu-Marathon auch nicht in Bahnen gefahren, sondern auf einem Kurs mit mehreren Wenden, an denen es stets besonders zur Sache geht.
Auch bei dieser Weltmeisterschaft hat die Sportlerin vom Sportclub Berlin-Grünau wieder gute Medaillenchancen. Beim Weltcup in Sandvika (Norwegen) gewann sie im Juni sowohl über 19,6 Kilometer als auch über die Kurzdistanz von 3,4 Kilometern. „Ich will bei der WM vorn mitfahren“, sagt sie.
Fokus liegt auf dem olympischen Rennsport
Oft heißt es, dass im Kanu-Marathon nur diejenigen aktiv sind, die für den Sprint nicht gut genug sind. „Ich denke, ich bin da ein ganz gutes Gegenbeispiel“, meint Röhlings. Zwar liegt der Fokus auf dem olympischen Kanurennsport. Doch solange es möglich sei, beide Disziplinen parallel zu betreiben, wolle sie das auch tun. Die nötige Ausdauer dafür hat sie, an der Technik arbeitet sie noch, damit das Boot in Zukunft noch ruhiger im Wasser liegt. Außer von ihrem Trainer Lars Kober bekommt sie dabei Unterstützung auch durch ihren Vater Frank Röhlings, einst selbst deutscher Jugend- und Juniorenmeister und inzwischen wieder in der Masterklasse aktiv. Auch ihr Bruder war bis vor Kurzem noch Kanute, ihre Mutter ließ sich ebenfalls anstecken. „Wir sind eben eine richtige Kanufamilie“, sagt Lena Röhlings.