Nachwuchssportlerin des Monats November - Annika Schneider

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| © Camera4

Annika Schneider liebt die Vielseitigkeit

Annika Schneider wurde in der Staffel Weltmeisterin im Modernen Fünfkampf. Jetzt ist sie auch Juniorsportlerin des Monats November.

Annika Schneider zählte im Kopf leise bis drei, dann drückte sie ab. Und traf. Auch die nächsten Schüsse saßen. Mit guten Schießeinlagen hatte sich die 17-Jährige bei den Weltmeisterschaften im Laser-Run schon frühzeitig abgesetzt und ihren Vorsprung stetig ausgebaut. Am Ende gewann die Berlinerin bei der WM in Budapest die Goldmedaille sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft. Normalerweise ist der Laser-Run bestehend aus Laufen und Schießen die letzte Disziplin des Modernen Fünfkampfs, doch mittlerweile hat sich daraus ein eigenes Wettkampfformat entwickelt. Für Annika Schneider bietet sich somit eine weitere Chance auf internationale Medaillen.

Bronze bei der EM, Silber und Gold bei der WM

Davon hat die Sportlerin der Wasserfreunde Spandau in diesem Jahr einige geholt. Bei der U19-EM im Modernen Fünfkampf in Kaunas (Litauen) gab es im Sommer bei tropischen Temperaturen Bronze mit der Mannschaft, im Einzel belegte sie Rang vier. Bei der U19-WM in Sofia gewann die deutsche Mannschaft dann sogar Silber, zudem krönte sich Annika zusammen mit einer weiteren Berlinerin, Esther Fernandez Donda vom SCC, zur Weltmeisterin in der Staffel. Im Einzelwettbewerb erreichte sie als Sechste ebenfalls ein starkes Ergebnis. Zum Abschluss einer erfolgreichen Saison gab es nun zudem die Auszeichnung als Berliner Nachwuchssportlerin des Monats November.

Normalerweise wird der Laser-Run zeitversetzt gestartet. Die Punkteabstände aus den ersten drei Disziplinen werden dafür in Sekunden umgerechnet – der bis dahin Führende geht als Erster auf die Strecke. In der Einzeldisziplin werden die Athleten stattdessen per Massenstart ins Rennen geschickt.

Sie liebt die Vielseitigkeit der Disziplinen

„Kurz nach dem Start herrscht oft ein ziemliches Gedränge. Das ist noch einmal eine ganz andere Herausforderung“, erklärt Annika. Vier Schießeinlagen gibt es, dazwischen werden jeweils 800 Meter gelaufen. „Es ist wichtig, dass man sich dabei nur auf sich selbst konzentriert. Man muss am Schießstand unbedingt seinen eigenen Rhythmus durchziehen“, sagt sie, ansonsten seien Schießfehler programmiert. Überhaupt sei es beim Fünfkampf entscheidend, seine Linie durchzuziehen und sich auch von eventuellen Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen.

„Weil die Disziplinen allesamt so unterschiedlich sind, ist selbst nach einem schwächeren Auftakt im Schwimmen noch lang nichts verloren“, sagt Annika. Sie liebt diese Vielseitigkeit ihres Sports. In der U19 bestreitet sie momentan nur einen Vierkampf aus Schwimmen, Fechten und dem Laser-Run. Doch schon jetzt trainiert sie auch das Reiten, um entsprechend gut vorbereitet zu sein, wenn die Disziplin ab den Junioren dazukommt.

Nur Schwimmen machte ihr keinen Spaß

Als Kind war sie ebenso wie ihr Bruder zunächst geschwommen. Ihre Eltern waren erfolgreiche Segler mit eigenem Boot und wollten sichergehen, dass ihre Kinder sich bei Ausflügen im Notfall über Wasser halten können. Irgendwann hatte sie jedoch keine Lust mehr auf Schwimmen. Das bemerkte der Fünfkampftrainer der Wasserfreunde Spandau, die in derselben Halle trainierten, und sprach sie kurzerhand an, ob sie es nicht einmal damit versuchen wollte.

„Fünfkampf hat mir auf Anhieb Spaß gemacht“, sagt sie. Gerade weil es eine so trainingsintensive Sportart ist. „Sich so richtig auszupowern, ist genau mein Ding“, meint Annika Schneider. Mit dieser Einstellung will sie im nächsten Jahr bei den Welt- und Europameisterschaften der Modernen Fünfkämpfer auch im Einzel eine Medaille gewinnen.

 

Text: Berliner Morgenpost\\Philip Häfner

 

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