Nachwuchssportlerin des Monats Oktober - Fabienne Jährig

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| © Camera4

Fabienne Jaehrig sieht sich als Teamplayer

Und schon wieder sorgt die Corona-Krise dafür, dass lang geplante Wettbewerbe abgesagt werden müssen. Radsportlerin Fabienne Jährig blickt aber trotz intensiver Vorbereitung auf diese Rennen optimistisch in die Zukunft. „Ich definiere mich weder sportlich noch menschlich über Erfolge“, sagt die 17-Jährige, „ich versuche lieber, mich von Jahr zu Jahr persönlich weiterzuentwickeln, mich zu verbessern und für mich in meiner Leistung immer noch einen draufzusetzen.“

In diesem Punkt ist sich auch ihre Trainerin Maxie Rathmann sicher: „Wir werden die Winterzeit jetzt aktiv nutzen und uns im Einzeltraining auf Fabiennes Stärken und Schwächen fürs kommende Frühjahr konzentrieren. Das Tolle an ihr ist ihr Spaß und ihr Ehrgeiz für den Radsport, auch in diesen schwierigen Zeiten.“

Am liebsten radelt sie in der Gruppe

Spaß und Ehrgeiz, die sie in diesem harten Jahr die EM-Bronzemedaille in der U19-Mannschaftsverfolgung gewinnen ließen. Unter anderem hierfür ist Fabienne Jährig nun zur Berliner Nachwuchssportlerin des Monats Oktober gekürt worden. „Das hat mich sehr überrascht“, kommentiert die Radbegeisterte aus Prenzlauer Berg die Entscheidung, „und natürlich auch gefreut“.

Seit September wird der Nachwuchssportler dabei passenderweise in einem digitalen Radprojekt ermittelt. „Ich fahre ungefähr 13.000 Kilometer im Jahr, etwa 14 bis 15 Stunden die Woche“, so Jährig.

Dieses fokussierte Training hat ihr auch schon einen sechsten Platz im Einzelfahren der europäischen U17 und den deutschen Vizemeistertitel in derselben Kategorie eingebracht. Doch am liebsten radelt Jährig trotzdem noch in der Gruppe. „Ich bin eher ein Teamplayer“, sagt sie, „Mannschaftsverfolgungen, Mannschaftsfahren in Straßenwettkämpfen, der Zweier auf der Bahn, das sind meine Disziplinen.“

Das familiäre Umfeld liefert die Motivation

Das komme vor allem daher, da sie sich als absoluten Familienmenschen sieht. „Mein Umfeld ist mir sehr wichtig“, verrät Jährig, „meine Zwillingsschwester Elena ist meine Trainingspartnerin, Teamkameradin und viel darüber hinaus. Mein Vater ist ein Radverrückter, durch den wir mit 13 Jahren und über das Mountainbike in den Radsportverein gekommen sind. Und auch mein kleiner Bruder Jonathan macht gern Tricks auf dem Sattel.“

Dieses Umfeld helfe laut Jährig enorm, nach dem im Sport immer auch vorkommenden Scheitern oder einer mental anstrengenden Saison nicht den Glauben an sich selbst zu verlieren. „Fabienne lässt sich von Niederlagen nicht runterziehen“, bestätigt ihre Trainerin Rathmann, „sie hält Druck gut aus und macht eine permanente Entwicklung durch. Es ist toll zu sehen, wenn sich eine Athletin so motivieren kann.“

Die Berlinerin will deutsche Meisterin werden

Und auch hohe Anforderungen an sich selbst stellt. „Ich will immer die Übersicht behalten und taktisch klug radeln“, sagt Jährig, „aber das am Berg fahren liegt mir noch nicht so. Daran muss ich noch arbeiten.“ Auch außerhalb des Sports ist sie ehrgeizig. „Über Radsport-Events habe ich mir das Fotografieren angeeignet. In meiner Freizeit designe ich außerdem sehr gerne.“

Ob es nach dem Abitur für Jährig beruflich in dieser Richtung weitergehen wird, will sie sich aber noch nicht festlegen. Im sportlichen Bereich ist sie sich hingegen sicherer: „Ich will auch weiterhin an internationalen Rennen teilnehmen und mir hierfür im nächsten Jahr ein Team im U23-Bereich suchen. Der deutsche Meisterschaftstitel als perspektivisches Fernziel wäre natürlich auch schön.“

Die Liebe zum Rad soll bestehen bleiben

Dass das durchaus im Bereich des Möglichen liegt, davon ist ihre Trainerin überzeugt. „Wenn sie den Sport weiterhin so begeistert aus sich heraus lebt wie jetzt, glaube ich, dass sie sich in Zukunft im internationalen Elitebereich positionieren kann“, so Rathmann. Jährig gibt sich hier bescheidener: „Ich klammere mich nicht an Erfolge, sondern wünsche mir vor allem, dass die Liebe zum Rad für mich bestehen bleibt. Das motiviert mich sehr.“

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