Levi Märkt hat die Junioren-WM fest im Blick. Doch nicht nur deshalb ist der Judoka Berlins Nachwuchssportler im Monat Juli

Levi Märkt - Nachwuchssportler des Monats Juli 2022Bild 1 von 1
Levi Märkt - Nachwuchssportler des Monats Juli 2022 | © Tilo Wiedensohler / Camera4

Das Abitur hat Levi Märkt gerade frisch in der Tasche, auch wenn er die 2,5, mit der er die Reifeprüfung bestanden hat, nicht so recht verraten will. In jedem Fall ist der 18-Jährige froh, „dass dies jetzt vorbei ist“. Damit ist nicht die Schule per se gemeint, sondern die Doppelbelastung, die er sich seit Jahren ausgesetzt hat.

Levi Märkt ist Judoka, und als einer der besten seines Alters nicht nur Berlins Nachwuchssportler des Monats Juli, sondern auch ehrgeizig, was seinen Sport angeht. Auf 15 Stunden pro Woche kommt das Trainingspensum, das der gebürtige Hamburger zu absolvieren hat, zweimal eineinhalb Stunden am Tag. Dazu braucht es schon Willensstärke, selbst wenn er bislang im Schul- und Leistungssportzentrum Berlin gute Bedingungen vorgefunden hat, um Schule und Sport zu vereinen.

Folglich will Märkt sich während des Studiums in BWL, das er nun anstrebt, „auch einer Sportfördergruppe anschließen“. Denn die sportlichen Träume, die er hat, sollen sich natürlich mit einer Teilnahme an den Olympischen Spielen erfüllen. „2024 ist das große Ziel“, sagt Märkt, „spätestens aber 2028 in Los Angeles.“ Dass er auf dem richtigen Weg ist, hat er nicht zuletzt seiner Familie zu verdanken.

Levi Märkt ist bereit für die Junioren-WM im August

Weil die Eltern nach dem Umzug von Hamburg nach Berlin weiter Fitness machen wollten, brauchte es ein Studio, in dem auch die Kinder beschäftigt werden konnten. Das Fitness-Studio bot auch Judo an – Levi Märkt hatte seine Passion im Alter von sechs Jahren gefunden. Da auch seine Brüder Samuel, Pius und Elia, der jüngste aus dem Quartett, sich der gehobenen Mattematik zuwandten, gab es ohnehin kein Zurück mehr.

„Als Jungs haben wir uns gegenseitig natürlich immer gebattelt“, erzählt Märkt. Wer ist der Stärkere, wer der technisch Bessere. Er selbst sagt natürlich: „Das bin ich.“ Mit Blick auf die Erfolge allein in diesem Jahr, ist das auch durchaus nachzuvollziehen. Bronze beim Junior European Cup in Malaga, Rang fünf beim Junior European Cup in Nanterre-Paris und Platz sieben beim gleichen Wettbewerb in Graz können sich ohne Zweifel sehen lassen.

Wobei er das Turnier in Malaga schon als seinen größten Erfolg einpreist, nicht nur wegen der Medaille. „Es war ein großes internationales Turnier, das auch maßgeblich über die Nominierung für die Junioren-WM mitentscheidet“, sagt Märkt. Und mit Rang drei sieht es ohne Zweifel sehr gut aus, dass er bei den Titelkämpfen in Ecuador (ab 10. August) auch dabei ist.

Ein Olympiasieger ist Levi Märkts großes Vorbild

Dabei orientiert er sich an einem der ganz Großen der Branche. Der Georgier Lasha Shavdatuashvili, Olympiasieger von London 2012, „ist ein Kämpfer, der immer all in geht, das ist auch für die Zuschauer gut anzuschauen. Und er ist seit zehn Jahren an der Weltspitze, weil sehr diszipliniert ist, auch was die Ernährung angeht“, schwärmt Märkt.

Wenn es etwas gibt, was Levi Märkt auf der Judo-Matte am besten charakterisiert, dann ist es der Koshi-guruma, ein Wurf, der – wenn perfekt angewendet – den Gegner komplett auf den Rücken legt und den Kampf automatisch beendet. Eine Technik, die der Kämpfer des SC Bushido öfter angewendet hat, als er noch zählen kann. Und der ihm nicht nur bei der Junioren-WM in Ecuador wieder gute Dienste leisten soll.

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