Leichtathletin Anouk Kause-Jentsch geht ihren eigenen Weg

Den 15. Juli dieses Jahres wird Anouk Krause-Jentsch so schnell nicht vergessen. An diesem schönen Sommertag krönte sich die Berliner Nachwuchsleichtathletin in Ulm beim 400-Meter-Hürdenlauf zur Landesbesten ihrer Altersklasse. Nur 60,73 Sekunden benötigte sie zum Absolvieren ihrer Lieblingsdistanz – schneller rannte und sprang sie noch nie. Persönliche Bestzeit, Goldmedaille, deutsche U18-Meisterin. Auf Bahn vier des Donaustadions erlebte Anouk eine Sternstunde ihrer noch jungen Karriere.

„Ich hatte schon vor dem Rennen ein gutes Gefühl und wusste, dass ich es schaffen kann“, erinnert sich die 17-Jährige gern zurück. Was aber nicht heißt, dass sich die Abiturientin, die zu Berlins Nachwuchssportlerin des Monats September gewählt wurde, auf ihren Bestzeiten ausruhen würde, im Gegenteil. „Mein nächstes Ziel ist es, die 400 Meter Hürden in unter einer Minute zu laufen. Außerdem möchte ich an internationalen Meisterschaften teilnehmen. Vielleicht klappt das sogar schon im nächsten Jahr.“

Anouk Krause-Jentsch will noch mehr trainieren

Anouk Krause-Jentsch ist eine ehrgeizige Sportlerin durch und durch. Fünfmal in der Woche trainiert sie, mittelfristig sollen sogar sechs bis sieben Einheiten auf dem Programm stehen. Eine große Rolle spielt dabei Trainer Max Stadler, der sie bereits seit ihrer Anfangszeit auf der Tartanbahn begleitet. „Er ist für meine Entwicklung eine große Hilfe, hat mir vieles beigebracht“, weiß Anouk, was sie an ihrem Coach bei den Neuköllner Sportfreunden hat.

Vor sechs Jahren wurde allen so richtig klar, dass Krause-Jentsch ein Talent besitzt, das es zu fördern gilt. Eher zufällig stellte sie ihr Bruder damals bei einer Talentsichtungsgruppe des Landessportbundes Berlin vor; wenige Monate später durfte sie sich schon Berliner Crosslaufmeisterin der Altersklasse U12 nennen. Der Weg von dort bis zum goldenen Julitag in Ulm scheint in der Nachbetrachtung nur konsequent.

17-Jährige entstammt keiner klassischen Sportlerfamilie

Und dennoch ist Anouks Erfolgsgeschichte nicht in allen Punkten vorgezeichnet. Sie entstammt keiner klassischen Sportlerfamilie, ist die erste, die den Schritt in den Leistungsbereich vollzogen hat. „Mein Vater hat freizeitmäßig Fußball gespielt, mein Bruder etwas Kraftsport gemacht – aber mehr war da im Grunde nicht“, erklärt die junge Titelträgerin.

Dass sie keine Sportschule besucht, eint Anouk wiederum mit dem Rest der Familie. Beim Sportunterricht am Askanischen Gymnasium steht aktuell Rudern auf dem Programm. „Da kann ich natürlich etwas weniger glänzen“ lacht sie. Abitur, Freude treffen, erste Führerscheinstunden – für ihr leistungsmäßiges Training braucht die Berlinerin aktuell in jedem Fall ein gutes Zeitmanagement.

An der Technik muss sie noch feilen

Mit etwas weniger Alltagsfreizeit hat sie sich aber arrangiert, schließlich geht es auch um neue Bestmarken. „Auf 800 Metern möchte ich in Zukunft wieder angreifen“, blickt Anouk selbstbewusst voraus. Ihr Steckenpferd bleibt aber der Hindernislauf über eine Stadionrunde. „Da mag ich die Abwechslung aus Laufen und Springen einfach sehr“, sagt Anouk, die ihre Tempohärte in dieser Disziplin als größte Stärke ansieht. Als ausbaufähig betrachtet sie ihre Technik: „Beim Sprung muss ich mich noch verbessern.“ Wenn das gelingt, stehen neuen Erfolgen nur noch ein paar läppische Hürden im Weg.

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