Eisschnellläuferin Neele Göpelt gleitet allen davon

Bei Neele Göpelt hängen mehr Medaillen, als man auf den ersten Blick erfassen könnte. So ganz genau kann die 14-jährige Eisschnellläuferin gar nicht beziffern, wie viele Auszeichnungen sie für ihre außergewöhnlichen Leistungen auf den Eisbahnen der Republik schon überreicht bekommen hat. Fest steht nur: Es sind viele. „Ich habe das in den letzten Jahren nicht mitgezählt, aber es lief sehr gut“, erzählt Neele freudestrahlend. Kann man wohl sagen. Erst Ende Februar verteidigte sie in Erfurt ihre deutsche Meisterschaft der C1-Juniorinnen im Eisschnelllauf-Mehrkampf. Über 500, 1000 und 1500 Meter raste niemand schneller über die Bahn als die junge Berlinerin.

Dafür gab es bei der Siegerehrung in der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle ein Blümchen, eine Urkunde und – na, klar – eine neue Medaille für die ohnehin schon pralle Sammlung.

Neele Göpelt ist allein in 2022 fünfmal deutsche Meisterin geworden

Bereits im letzten Jahr trumpfte Neele Göpelt groß auf, holte allein in 2022 fünf deutsche Meistertitel. Sie gewann auch schon beim Deutschland Cup. Mit der Auszeichnung als Berlins Nachwuchssportlerin im März darf sich die Schülerin des Schul- und Leistungssportzentrum (SLZB) über eine weitere Honorierung ihres großen Talents freuen.

Das tut sie gewiss. Auf ihren Erfolgen ausruhen will sich Neele Göpelt aber nicht. Dafür bereitet ihr der Temporausch auf der Eisbahn viel zu viel Freude, immer angetrieben von der Jagd nach einer neuen Bestzeit. Zweimal täglich feilt sie in der Eisschnelllaufhalle im Sportforum Hohenschönhausen mit ihrem Trainer an Ausdauer und Athletik und Technik.

Einmal so abräumen wie Claudia Pechstein bei Olympia

Irgendwann will sie bei Olympia an den Start gehen – und, wenn alles weiter so gut läuft wie bisher, einmal so abräumen wie ihr Idol Claudia Pechstein. Die holte in ihrer aktiven Zeit neun olympische Medaillen, insgesamt fünfmal Gold. Der Weg in solche Sphären ist weit, aber Neele Göpelt ist noch viel zuzutrauen.

Das Talent zum Schnelllauf wurde ihr von Papa Sven Göpelt mitgegeben. Der glitt früher selbst in Schlittschuhen über den weißen Untergrund, heute ist er Vorstandsmitglied im Eissportverein 08 (EVB 08), wo Neele seit 2014 ihrer großen Leidenschaft nachgeht. Vorher probierte sie sich im Tanzen und beim Fußball, aber eigentlich war allen klar, wohin der Weg führen würde. Auf die spiegelglatte Laufbahn.

Auf der Eisbahn fühlt sich die Schülerin frei

„Ich liebe die Geschwindigkeit auf dem Eis, das Gefühl, frei zu sein“, sagt Neele Göpelt. „Dabei ist es mir gar nicht so wichtig, immer Erste zu werden. Ich möchte einfach eine gute Zeit schaffen.“ Und die schafft sie fast immer. Ihre Lieblingsdisziplin, die 1500 Meter, absolvierte sie einmal in zwei Minuten und vierzehn Sekunden – darauf ist sie zurecht stolz.

Der Preis für den großen Traum: Keine freien Sommer

Neele Göpelt weiß aber auch, dass ihren Erfolgen harte Arbeit zugrunde liegt. Die nächsten Wettkämpfe stehen zwar erst Ende des Jahres an, einen trainingsfreien Sommer wird es für die Schülerin, die später einmal Lehrerin werden will, aber nicht geben: „Es gibt ein Sprichwort in unserem Sport: Die besten Eisschnellläufer werden im Sommer geformt“, sagt Neele. So oder so: In Zukunft stehen ihr noch viele sonnige Tage bevor.

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