Der Rückenschmerz

Wer kennt ihn nicht, den Rückenschmerz. Ca. 62% aller Frauen und 56% aller Männer leiden darunter innerhalb eines Jahres, wobei Frauen häufiger von Nackenschmerzen betroffen sind. Das Risiko für die Entwicklung liegt hauptsächlich beim Lebensalter, Geschlecht oder bereits durchgemachten Beschwerden. Monotone Tätigkeiten bei der Arbeit oder häufiges Beugen zählen aber genauso dazu, wie psychosoziale Faktoren wie Schulbildung und Stress. Inwiefern spielt aber die Fitness eine Rolle bei der Entstehung von Rückenschmerzen?

 

Um dem Schmerz aufgrund inaktivem Lebensstil auf die Schliche zu kommen, haben Rütten et al. eine Untersuchung durchgeführt, die einen Fragebogen hinsichtlich der Beschwerden konstruierten sowie die vorhandenen Kräfte der Rückenmuskeln der Teilnehmer untersuchten. Untersucht wurden 1610 Arbeitnehmer in mittelständischen Betrieben die überwiegend leichte körperlicher Tätigkeit ausführten. Die Studie wurde während der Arbeitszeit durchgeführt und beinhaltete sowohl Betroffene als auch Menschen ohne Rückenschmerz.

Hinsichtlich Schmerzen im Lendenbereich ergab die Untersuchung, dass bereits erlebte Schmerzen das Risiko für erneute Beschwerden deutlich erhöhten. Die Risikofaktoren setzten sich aus häufigem Bücken, Arbeiten unter Zeitdruck, schwacher Rückenkraft und weiblichem Geschlecht zusammen. Umso geringer der BMI (Body-Mass-Index), umso geringer die Wahrscheinlichkeit des Auftretens!

Wie beim Lendenschmerz zeigte sich im Nackenbereich eine höhere Wahrscheinlichkeit für Schmerzen, wenn es vorher schon einmal Schmerzzustände gab. Der weitere Faktor war auch hier die mangelnde Fitness, die sich mit "Außer-Atem-Sein" oder "Ins-Schwitzen-Kommen" beim Treppensteigen deutlich zu erkennen gab. Weitere Risiken stellen hier vorallem Stress, Arbeiten unter Zeitdruck und das weibliche Geschlecht dar.

Die Studie zeigt wie wichtig ein starker Rücken für ein schmerzfreies Leben ist. Aufpassen sollte man dennoch bei akuten Schmerzen und intensiv betriebenen Sport, denn das kann sich negativ auf die Bandscheiben auswirken. Allerdings zeigte sich, dass leichte Aktivität bei Akutschmerz eine günstigere Therapiemaßnahme ist, als Bettruhe. Steckt der Sport dadurch in der Zwickmühle? Zuviel wirkt sich negativ aus, zu wenig Fitness gilt als Risikofaktor für den Schmerz-wohl kaum. Denn es wurde in vielen Studien nachgewiesen, dass rückengerechtes Krafttraining positive Effekte auf die Beschwerden haben kann und das Risiko für das Auftreten des Rückenschmerzes deutlich senken kann.

Wer sich für ein gesundheitsorientiertes Training näher informieren möchte, kann das auf unseren Sportangeboten tun, wer noch mehr zum Thema Sport und Rücken wissen möchte, dem empfehlen wir:

Köstermeyer G, Abu-Omar K, Rütten A (2005): Rückenkraft, Fitness und körperliche Aktivität - Risiko oder Schutz vor Rückenbeschwerden? Ergebnisse einer Querschnittsuntersuchung, Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin 56, 2, 2005

Vingard E, Nachemson AL: Work-Related Influences on Neck and Low Back Pain, in: Nachemson AL, Jonsson E (Hrsg): Neck and Back Pain. Lippincott Williams & Wilkins, Philadelphia, 2000, 97-126. 

Mannion AF, Muntener M, Taimela S, Dvorak J: Comparison of three active therapies for chronic low back pain: results of a randomized clinical trial with one-year follow-up. Rheumatology 40 (2001) 772-778.

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