Breaker Joel Dominguez: So hart trainiert er für Olympia

Im Breakdance gilt Dominguez als Talent, nun ist er Berlins Nachwuchssportler des Monats. Für den Erfolg ist seine Woche eng getaktet.

Als die Musik einsetzt, wirft Joel Dominguez seine Kette zurück und wippt im Takt mit. Zeit zum Warmwerden braucht der 13-Jährige nicht. Er strahlt über das ganze Gesicht und legt sofort los. Ein paar Ausfallschritte im Takt, dann geht es schon auf den Boden. Mal balanciert der Berliner sein gesamtes Gewicht auf nur einer Hand, mal dreht er sich auf dem Kopf. Wie groß seine Leidenschaft fürs Breakdancen ist, wird schnell deutlich. Zu seinen Titeln, er ist unter anderem amtierender Deutscher Meister und ehemaliger Vize-Europameister, kommt nun eine weitere Auszeichnung hinzu.

Joel Dominguez ist Berlins Nachwuchssportler des Monats Februar. Stolz macht das nicht nur seine Eltern, sondern auch seinen Trainer. „Joel zeichnet vor allem sein Fleiß aus“, sagt Tayfun Sevindik, der ihn seit mittlerweile zweieinhalb Jahren trainiert. „Er adaptiert Bewegungen sehr schnell, versucht sie direkt umzusetzen, das zeichnet ihn aus.“ Was Joel am Breakdance so gut gefällt? „Die Freunde, die Menschen, man fühlt sich wie eine Familie, die Musik, die Emotionen, die man ausdrücken kann, einfach alles“, schwärmt er.

Für den Traum von Olympia trainiert Joel Dominguez täglich stundenlang Breakdance

Angefangen hat Joel mit dem Breakdance vor fünf Jahren in Chicos Tanzstudio. Sein Vater war es, der ihn mit seiner Begeisterung für den akrobatischen Sport ansteckte. Inzwischen trainiert Joel drei bis vier Mal pro Woche, dann jeweils zwei bis drei Stunden. In der Akrobatik sieht er noch seine Schwächen, gerade übt er den Airflare, eine Figur, bei der man zunächst in den Handstand springt und sich anschließend auf nur einer Hand um die eigene Achse dreht.

Auch wenn er diese Figur noch nicht beherrscht, seine Bewegungen sehen bereits jetzt spektakulär aus: Er macht eine Art Handstand auf der Schulter oder dreht sich am Boden um sich selbst und verkreutzt seine Arme und Beine dabei so schnell, dass die einzelnen Bewegungen für Laien von außen kaum zu erkennen sind.

Angst vor Verletzungen hat er dabei keine, ein angebrochenes Schlüsselbein war seine bisher schlimmste Blessur. „Das hat drei Monate gedauert, dann gings aber wieder“, sagt er ganz cool. Blaue Flecken, gerade an den Schulterblättern, seien völlig normal. „Wirkliche Verletzungen entstehen meist dann, wenn man eine Übung noch nicht gut kann und falsch ausführt“, so Sevindik.

Berlins Nachwuchssportler des Monats Februar gründet mit 13 ein Modelabel

Wie schnell sich eine Figur erlernen lässt, hängt zum einen von der eigenen Veranlagung und zum anderen vom jeweiligen Schwierigkeitsgrad der Übung ab: „Manche kann man nach zwei Wochen, andere übt man drei Jahre lang“, weiß Joel.

Viele Titel hat der in den letzten fünf Jahren schon gesammelt, seine nächsten Ziele sind dementsprechend ambitioniert: Beim „Red Bull BC One Cypher Germany“, dem größten Solo-Wettbewerb für Breaker in Deutschand, im Finale stehen und an Olympischen Spielen teilnehmen, stehen auf Joels Liste ganz oben.

Doch nicht nur im Breakdance liegt seine Leidenschaft, auch für Mode interessiert sich der Teenager brennend. So sehr, dass er mit nur 13 Jahren bereits dabei ist, sein eigenes Modelabel zu gründen. Zwischen Training, Modeentwürfen und Schule bleibt da nicht viel Zeit übrig. Für seine Ziele nimmt er die Strapazen allerdings gern in Kauf, er will professioneller Breakdancer werden. Was er anfängt, macht er eben mit vollem Einsatz.

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