Union ringt Bochum 2:1 nieder

Wechsel in der Startelf hatte Uwe Neuhaus angekündigt und so kam es auch. Für Christoph Menz musste Markus Karl von der 6er-Position weichen. Marc Pfertzel bekleidete die freiwerdende Rechtsverteidiger-Position. Als Innenverteidiger begann Ahmed Madouni neben Christian Stuff und ersetzte den frisch operierten Daniel Göhlert. Um dem qualitativ glänzend besetzten Bochumer Kader die Stirn zu bieten, schickte Uwe Neuhaus sein Team im 4 - 1 - 4 - 1 auf den Rasen: Glinker - Pfertzel (80. Trapp), Stuff, Madouni, Kohlmann - Menz (57. Karl) - Quiring, Mattuschka, Silvio (63. Mosquera), Parensen - Terodde Aggressivität hatte Einzug gehalten in der zurückliegenden Trainingswoche der Eisernen und genau das merkte man den Anfangsminuten des Spiels auch an. Die Platzherren waren versucht, die Räume weit in des Gegners Hälfte eng zu machen und die Jungs aus dem Pott schon früh in Bedrängnis zu bringen. Die Spielanteile waren ausgeglichen, wobei Union sich durch zielstrebigere Aktionen einen leichten optischen Vorteil herausarbeitete. Im Zusammenspiel mit Michael Parensen kam Torsten Mattuschka aus halblinker Position zum Abschluss, der Ball verfehlte den Kasten nur um einen Meter (17.). Der Einsatzwille war deutlich spürbar. Auch die Aktion von Simon Terodde, in der der bullige, zweikampfstarke Stürmer zwei Gegenspieler stehen ließ, um dann an Andreas Luthe im Bochumer Gehäuse zu scheitern, zeigte das Bemühen der Gastgeber, schon früh in der Partie die Weichen zu stellen (18.). Wenn es zunächst auch nichts werden wollte, mit dem befreienden Tor - die Jungs von Uwe Neuhaus zeigten sich und kämpften um jeden Ball und hatten das lautstarke Publikum in jeder Sekunde hinter sich. Als Schlüsselduell der ersten halben Stunde entwickelte sich der Zweikampf zwischen Christoph Menz und Bochums flinkem Takashi Inui im Mittelfeld. Das eiserne Eigengewächs ließ keinen Halm zwischen sich und den japanischen Nationalspieler. In der Offensive setzte Union durch Marc Pfertzel dann einen straffen Warnschuss über den Kasten (32.). Der Rechtsverteidiger trat gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber, für den er 76 Mal das Trikot überstreifte, hochmotiviert auf. Ebenso auffällig war Simon Terrodde, der wohl die größte Chance zur Union-Führung ausließ (37.). Schlimmer als die ungenutzte Chance war jedoch der Bochumer Konter im direkten Gegenzug. Inui stahl sich im Rücken der Abwehr davon und schlug eiskalt zu (38.). Doch Union bewies Moral und blieb weiter dran. Beinahe hätte das Glück des Tüchtigen den Ausgleich bedeutet. Doch Lukas Sinkiewicz konnte aufatmen, dass sein Querschläger den eigenen Schlussmann nicht überwand. Wenige Minuten später war es dann wiederum Sinkiewicz, der Christian Stuff im Strafraum umriss. Den fälligen Strafstoß verwandelte Silvio mit dem Halbzeitpfiff cool und mit strammem Schuss in die rechte Ecke. Keine Wechsel gab es nach dem Seitenwechsel und auch das Spiel knüpfte da an, wo es zuvor geendet hatte. Die Eisernen drückten das Spielgeschehen mit großem Einsatz in die gewünschte Richtung. Durch Teroddes Kopfball (51.) und Silvios abgeblockten Schuss (54.) machten die Platzherren zunächst weiter Druck, sahen sich dann aber einigen gefährlichen Kombinationen der Gäste ausgesetzt. In dieser Phase bestach vor allem der erfahrene Ahmed Madouni mit beeindruckender Konsequenz. Was hinten passte fand auch vorne seinen Ausdruck, als Uwe Neuhaus mit John Jairo Mosquera der nächsten Torschützen einwechselte. Ausgangspunkt war der kurz zuvor in das Spiel gekommene Markus Karl. Mit einem langen Ball in die Spitze schickte er Mosquera auf die Reise, der sich pfeilschnell einen 2-Meter Vorsprung zu seinen Bewachern erlief und genug Zeit fand Luthe zu umkurven, um das Leder dann spektakulär unter dem Querbalken zu versenken (64.). Was folgte war ein Urschrei aus 14.388 Kehlen, der in der ausstehenden Spielzeit wie Rückenwind für aufmerksam agierende Unioner wirkte. Zwar zog sich die Neuhaus-Elf merklich zurück, doch nicht ohne mittels rasch vorgetragener Konter immer wieder gefährlich zu werden. Aber auch Bochum hatte mit Inui einen gefährlichen Taktgeber, der mit flinken Antritten und mit scharfen Pässen in die Schnittstellen für Unruhe sorgte. Doch auf Jan Glinker war an diesem Tag Verlass. Unions Keeper war in den entscheidenden Momenten auf dem Posten und ein sicherer Rückhalt für sein Team. Und auch offensiv strahlte Union weiter Gefahr aus. Haarscharf scheiterte Karl mit seinem Kopfball sechs Minuten vor dem Ende am Pfosten. Der Frust schien bei den in Blau spielenden Bochumern indes tief zu sitzen, anders war das überharte Einsteigen in manchen Szenen wohl nicht zu erklären. Am Ende überstanden die Eisernen auch diese Attacken unbeschadet und konnten sich nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Deniz Aytekin über den zweiten Heimsieg in Folge freuen. Uwe Neuhaus zeigte sich erleichtert ob des Sieges gegen den Aufstiegsaspiranten: 'Von der ersten Sekunde an hieß es für uns volle Kraft voraus. Beide, Fans und Mannschaft, haben die richtige Reaktion gezeigt", so der Trainer, dessen Resümee zum Spielgeschehen positiv ausfiel: 'Wir hatten eine gute Aufteilung und haben trotz des Rückstandes nicht den Kopf hängen lassen. Ich denke, heute können alle zufrieden nach Hause gehen." Der Bochumer Trainer zeigte sich zwar mit dem Offensivspiel seiner Mannschaft zufrieden, sah aber einen verdienten Sieger: 'Union hat mit sehr viel Glück, Geschick und Leidenschaft das 2:1 über die Zeit gebracht", so Friedhelm Funkel zum Spiel. Am nächsten Sonntag heißt es gegen 1860 München auswärts nachzulegen. Um 13:30 Uhr ist Union zu Gast in der Münchner Allianz-Arena.

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