3. Stadtlauf. Die BMW-SCC Generalprobe Karsta Parsiegla präsentierte sich marathonfest

Hannes Hähnel (LG Cottbus) kam nach Berlin, siegte in 1:09:59 min, atme heftig durch und verschwand sang- und klanglos im Zuschauergedrängel. Deutlich mehr Präsenz zeigte die Schnellste. Locker und dynamisch rannte Karsta Parsiegla ins Ziel, so als ob sie gerade erst losgelaufen wäre. Mit reichlich Victory-Zeichen, kleiner Tanzeinlage und großem Lächeln im Gesicht, schien ihre Freude übergroß - es war ihr vierter Halbmarathon-Sieg auf heimischem Pflaster. 'Ich bin nicht ans Limit gegangen und hatte auch etwas schwere Beine", gestand sie noch mit um die Hüften geschlungener Siegerschärpe gegenüber Sportmetropole. Aber insgesamt fühle sie sich wohl, denn wegen ihrer Marathonvorbereitungen habe sie im Moment '90 bis 100 Kilometer pro Woche in den Knochen". Mit ihrem Sieg bei der klassischen Berliner Generalprobe glaubt sie für die 42 km in Berlin aber gut präpariert zu sein, wo sie 'eine 2:59 h oder etwas darunter" anpeilt. Doch nicht nur eine erneute Marathonzeit unter drei Stunden ist dabei ihr großer Wunsch. 'Ich will mir einen Platz im Jubilee-Club erlaufen", so Parsiegla. Der winkt nach zehn erfolgreichen Berlin-Marathonstarts und bringt lebenslang eine grüne Sonderstartnummer, Freiläufe und eine kostenlose Club-Mitgliedschaft mit sich. 'Walker" bremsten die Läufer aus Mit der Streckenlänge haderte die unverwüstliche Diplom-Geologin allerdings. Auf ihrer GPS-Anzeige hätte sie schließlich 21,4 km abgelesen und 'die ist eigentlich recht präzise". 'Das könnte teils auch an den Walkern liegen", sagte sie. Die wären beim überholen in der zweiten Runde ständig 'quatschend" auf der Ideallinie entlang spaziert und hätten wie 'Bremsklötze" gewirkt. Auch an den Verpflegungspunkten seien die 'Spaßgeher" unberechenbar gewesen, hätten sich dort recht unsportlich an den Trinkständen breit gemacht, so Parsiegla verärgert. In den Jahren 2006 bis 2008 sorgten Parsieglas Generalproben bereits für Furore, als sich die nun 47-jährige SCC-Läuferin einen echten Hattrick ans Revers heften konnte. Das war zu Zeiten, als der Halbmarathon noch entlang des idyllischen Grunewalds führte. Seit 2010 ist der traditionelle Berliner 42-km-Formtest ein echter Straßenlauf - führt durch Berlins gutbürgerliche Bezirke Steglitz und Zehlendorf. Mit Start und Ziel in der in Steglitzer Schloßstraße endet das Rennen dann auch auf der dort allgemein recht beliebten Einkaufsmeile. Die familiäre Atmosphäre des Grunewald-Laufs vermisst Parsiegla schon ein wenig, findet die jetzt deutlich versiertere Organisation und 'die komfortablere Strecke unterm Strich aber besser". Aus Freude am Laufen: Bayrische Motorenwerke sponsorten Augenfällig war auch das professionelle Outfit der Läufer. Denn auf den orange-weißen T-Shirts war das einprägsame Markenzeichen des bayrischen Mobilitätriesen BMW kaum zu übersehen. So überzeugte der Weltklassekonzern auch ohne Karosserie unterm Hintern Kilometer für Kilometer mit bequemer 'Tragedynamik", wie allgemein aus den Gesichtern der Marathontester abzulesen war. Wohl ganz im Sinne des Sponsors, der neben 'Aus Freude am Fahren" zusehends mit dem inoffiziellen Motto 'Aus Freude am Laufen" zu werben scheint. 'Wir setzten auf verbrauchsarme und umweltschonende Technologien und Mobilitätslösungen ohne den Fahrspaß und die Sportlichkeit unserer Produkte aus dem Blickwinkel zu verliehen", so Thomas Koller, Deutschland-Leiter BMW Sportmarketing, zu Sportmetropole. ökonomisches Laufen und ausbalancierte Kräfteeinteilung führe ja auch beim Langstreckenlauf zu guten Ergebnissen, wie Koller versinnbildlichte. Deshalb gehe BMW mit der neuen Kaskadenstrategie auch sportlich in die Offensive - sponsere an der Marketingspitze Highlights wie den Berlin-Marathon und zünde in der Folgestufe die aufstrebende Stadtlauf-Bewegung, wie der Münchener BMW-Manager weiter erklärte. Auch SCC-Events Geschäftsführer Rüdiger Otto zeigte sich hoch erfreut: 'Klasse, die 5.598 gemeldeten Starter sind ein neuer Teilnehmerrekord". 'Das bedeutet einen Zuwachs zum Vorjahr um stattliche 52 Prozent", so Otto. Auch wenn der Name 'Stadtlauf" wohl noch etwas gewöhnungsbedürftig sein dürfte, die Herzen hat die neue Halbmarathon-Auflage, die seit 1977 traditionell als letzter Test für den bevorstehenden als Berlin-Marathon gilt, allemal erobert. Weitere Zuwächse dürften also vorprogrammiert sein. Text: Volker Schubert Im 'Bayern-Express" durch Berlin. Die Sponsor-T-Shirts dominierten den 3. Stadtlauf, der als Berliner Generalprobe wesentlich bekannter ist. © Volker Schubert

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