Miriam Dattke ist Nachwuchssportlerin des Monats Mai

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Miriam Dattke läuft mit 16 Jahren schon allen davon

Ob Bahn oder Cross: So ein Talent hatte Berlin lange nicht

Nein, das reine Vergnügen sei das Lauftraining nun wirklich nicht immer, das gibt Miriam Dattke mit ihren fast 17 Jahren schon ganz offen zu: „Aber ein Leben ohne Laufen kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.“ Seit November 2012 ist sie beim SC Brandenburg in Charlottenburg zuhause. Bei einem Schullauf in Spandau, wo sie Zweite wurde, hatten sie die Talentspäher entdeckt – und seitdem ist sie im direkten Wortsinne von Erfolg zu Erfolg geeilt.

Inzwischen ist Miriam beim Mittelstrecken- und Crosslauf nicht nur eine der Besten in Berlin, sondern in ganz Deutschland. Ein Talent, das ein richtiges Zukunftsversprechen abgibt. Das kann man hierzulande gerade in den Laufdisziplinen bestens gebrauchen. Trotz ihrer Jugend bestimmt Miriam bereits die nationale Spitze in den höheren Altersklassen mit – den dritten Platz bei den 5000-Meter-Meisterschaften der U20 am 2. Mai im thüringischen Ohrdurf gibt sie deshalb auch als ihren „bisher schönsten Erfolg“ an. Und da sie auch noch Zweite der U18-Crosslauf-Meisterschaften wurde, hat man sie nun zur Berliner Nachwuchssportlerin des Monats gekürt. Mit dieser Ehrung (und der Kür eines Jahresbesten) wollen der Landessportbund Berlin, der Olympiastützpunkt und die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft die Leistungen im Nachwuchsbereich noch stärker würdigen. 

Das sportliche Talent habe sie eher vom Papa geerbt, der auch schon mal Marathon gelaufen ist, als von der Mama, die Ruanda kommt. Außerdem wächst Miriam mit drei Brüdern und einem Hund in Kladow auf: „Die härten einen ab, auch gegen Lärm“, erzählt sie.

Bevor sie zum Laufen kam, hatte sie sich im Basketball und beim Reiten versucht. „Nur so zum Spaß, einmal in der Woche.“ Dann kam die Leichtathletik, erst da wurde das Sporttreiben leistungsorientiert. „Ich hätte am Anfang nie gedacht, dass ich dabei so viel erreichen kann“, sagt sie heute. Der große Zeitaufwand fürs Training stört sie nicht. Mal Shoppen oder mit Freunden weggehen, das schafft sie immer noch. Sportlich sieht die Absolventin der Poelchau-Sportschule, wo sie 2017 das Abitur bestehen will, auf den Strecken über 5000 und 10.000 Meter oder sogar beim Marathon ihre Zukunft. „Auf jeden Fall möchte ich später mal bei internationalen Meisterschaften starten und Deutschland so gut wie möglich vertreten“, sagt sie. Die damit verbundene Aussicht auf Reisen quer durch die Welt motiviert dabei auch. Bisher ist sie bereits bei Läufen in Belgien, den Niederlanden und Polen gestartet. Trainer Egidijus Pranckus traut seinem Schützling eine Menge zu: „Sie ist sehr diszipliniert, trainiert vorbildhaft und ist deshalb auch besser als alle anderen. Ihr größter Vorzug ist ihre mentale Stärke. Sie hat den unbedingten Ehrgeiz, zu gewinnen.“

Text: Klaus Weise // Berliner Morgenpost

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