Nachwuchssportler des Monats August - Moritz Wolff

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| © Camera 4

Den Standardweg zur großen Ruderhoffnung für die Zukunft hat Moritz Wolff (16) nicht hinter sich. Zwar ist er mit den Eltern, zwei Hunden und mehreren Katzen direkt gegenüber der Regattastrecke in Berlin-Grünau zuhause, aber sportlich bestimmte zunächst von Kindesbeinen an der Fußball sein Leben. Mit fünf schon fing er beim Grünauer BC an, dann folgten weitere Stationen. Moritz zeigte sich als Multitalent. Er war Torschützenkönig, aber vor allem glänzte er im Kasten. Davon zeugen zig Ehrungen als bester Keeper bei Turnieren. Er selbst beschreibt diese Zeit als „neun Jahre Intensivfußball mit sieben Mal Training pro Woche“.


Moritz träumte den Jungen-Traum von der Fußballkarriere – bis zum Sichtungstraining bei Union. Dass er bei der Talenteschau nicht ausgewählt wurde, musste man zwar einplanen, die Begründung aber war nicht nachvollziehbar. „Da wurde mir gesagt, man nehme keinen weiter, weil das Team schon voll sei.“ Fußball adé. An die Sportschule aber wollte Moritz weiterhin. Der Zufall half in Gestalt seines Ex-Hortners, der an der Schule das Unterrichtsfach Rudern anbot. Ein Glückstreffer, denn nachdem sich Moritz beim Richtershorner Ruderverein anmeldete, begann für den Teenager eine Erfolgsgeschichte, die noch viele Höhepunkte

verspricht.


Im Einer und im Doppelzweier gab es die jüngsten Titel


Gleich im ersten Wettkampfrennen beim Landesentscheid 2014 gab es im Doppelzweier den ersten Sieg. Offensichtlich ist er so etwas wie ein Naturtalent. Gerade jüngst hat er seiner Bilanz wieder zwei Siege hinzugefügt, bei den Deutschen Meisterschaften der B-Jugend im Einer und Doppelzweier (mit Alexander Finger/BRC) gewonnen. Bei seinen Ruderkameraden gilt er als „Kraftmaschine“, Fotos von Moritz auf Facebook versehen sie mit dem Kommentar „Du Tier!“. Auch dessen Top-Leistungen auf dem Ruderergometer unterstreichen seine Qualität. Bei den Meisterschaften in seiner Altersklasse hat er eine Zeit erzielt, die nur eine Sekunde über dem Weltrekord lag. Mit seinen langen Armen, sagt er, habe er den anatomischen Vorteil, eine Technik rudern zu können, die mit langen Ruderschlägen für einen starken Schub sorge.


Natürlich träumt Moritz Wolff davon, mal bei Olympia und WM dabei zu sein. Irgendwann später kann er sich „einen tollen Job“ vorstellen, der aber möglichst etwas mit Sport zu tun haben sollte. Vom Fußball hat er einstweilen Abstand gewonnen. So liest man auf seiner Facebook-Seite: „Ich muss sagen, ich finde das immer wieder lustig, wie Fußballer sich hinschmeißen und dolle ‘aua’ haben ...“ Die Medien, meint er, sollten „viel öfter über Sportarten wie Rudern und über die Leute, die das ausüben, berichten“. Und verspricht: „Das, was ich dafür machen kann, das werde ich tun – oder zumindest es versuchen.“


 

Text: Klaus Weise // Berliner Morgenpost

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