Nachwuchssportler des Monats November - Nils Matache

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Nils Matache ist ein sehr cooler Hund

Berlin. Nils Matache ist eher der ruhige Typ. Ausschweifungen gibt es bei dem 17-jährigen Turner jedenfalls nicht. „Natürlich bin ich stolz auf meine Erfolge in diesem Jahr“, sagt er daher knapp, „erlangt habe ich sie aber vor allem durch hartes Training und einen freien Kopf im Wettkampf.“
 
Sein Coach Sascha Münker bestätigt das: „Das ist wirklich das Besondere an Nils, seine mentale Stärke.“ Selbst wenn es in der Vorbereitung nicht so gut gelaufen oder er verletzungsbedingt nicht ganz auf der Höhe sei, könne er, wenn es darauf ankommt, in Turnieren eine Bestleistung abrufen. „Das ist ein nicht zu unterschätzendes Faustpfand, wenn man das kann“, so Münker, „er ist da schon ein sehr cooler Hund.“

Matache entschied sich gegen den Fußball und für das Turnen

Eine Eigenschaft, die nicht unwesentlich zu Mataches Erfolg bei den diesjährigen Jahrgangsmeisterschaften beigetragen haben dürfte. Dreimal holte der Wilmersdorfer Gold, jeweils einmal im Mehrkampf, auf dem Boden und am Pferd. Dazu einmal Silber am Reck und einmal Bronze am Barren.

Hierfür ist Nils Matache nun zum Berliner Nachwuchssportler des Monats November gekürt worden. Zwölf Jahre ist es dabei schon her, dass er sich gegen den Fußball und für das Turnen entschieden hat - obwohl er noch heute gerne mit Freunden abseits der Sporthalle auf dem Bolzplatz kickt, wie er verrät.

Eines der größten Talente im Juniorenbereich

Viel Zeit dafür bleibt ihm allerdings nicht. „Ich investiere jeden Tag bis zu einer Dreiviertelstunde pro Gerät“, sagt Matache, „meine liebsten Disziplinen sind aber Boden und Barren.“ Weniger gerne übt sich der Wilmersdorfer derweil an den Ringen: „Das ist nicht so meine Stärke, das gebe ich zu. Hier muss ich mich noch verbessern.“ Wobei Matache wohl hilft, dass er nicht wirklich an ein Scheitern im Sport glaubt: „Ich denke, dass einen jedes Turnier weiterbringt, egal, wie man es turnt.“

Sein Erfolg spricht für sich, Matche ist momentan eines der größten Talente im Juniorenbereich. Ein Dutzend Medaillen hat er in den letzten Jahren gewonnen, wurde zweimal hintereinander deutscher Meister und setzte sich im Juniorenbereich gegen ein Jahr ältere Athleten durch. Sein größter Erfolg bisher: die Teilnahme als einer von drei deutschen Sportlern an der ersten Juniorenweltmeisterschaft 2019, die er als siebtbester Europäer abschloss. „Nils braucht sich vor der internationalen Konkurrenz nicht zu verstecken“, so Trainer Münker.

Mataches großes Ziel sind die Olympschen Spiele 2024

Beruflich soll es für Matache ab nächstem Jahr nach dem mittleren Schulabschluss bei der Bundespolizei weitergehen, sportlich steht mit 18 Jahren der Wechsel in den Seniorenbereich an. Seine Qualifikation hierfür hat er sich bereits durch seine besondere diesjährige Leistung erturnt. Und danach? „Mein großes Ziel sind die Olympischen Spiele 2024 in Paris“, sagt Matache entschlossen.

Sein Trainer bremst ihn hier ein wenig: „Nils wird seinen Weg gehen, aber für 2024 müsste er im Bereich Athletik noch ein wenig aufstocken.“ Nicht, dass er es ihm nicht zutrauen würde: „Nils hat einen langen Atem. In ein paar Jahren wird er es mit Sicherheit in die deutsche Seniorenmannschaft schaffen.“ 2028 als Fernziel sei aber, sollten keine Verletzungen dazwischen kommen, gesetzt.

Matache selbst bleibt wie immer cool: „Ich motiviere mich einfach auch weiterhin damit, meine eigene Leistung stetig zu verbessern.“

 

Dennis Meischen, Berliner Morgenpost

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