Wasserspringer Linus Schwarz geht seinen eigenen Weg

Selbst die grandiosen Erfolge des Papas konnten Linus Schwarz den Eisschnelllauf als Herzenssportart nicht schmackhaft machen. Der zwölfjährige Sohn des zweifachen Weltcup-Siegers Samuel Schwarz hat sich statt Eis dem Wasser verschrieben – eine im wahrsten Sinne goldrichtige Entscheidung. Als Wasserspringer konnte Linus schon in jungen Jahren viele Goldmedaillen einheimsen, im Juli gleich vier Stück bei der deutschen Meisterschaft der C-Junioren in Aachen.

In diesem und im vergangenen Jahr wurde Linus überdies als Sportler des Jahres seiner Schule, dem Schul- und Leistungssportzentrum Berlin, ausgezeichnet. Nun ist er auch Berlins Nachwuchssportler des Monats September.

Wasserspringer Linus Schwarz kommt aus einer Eisschnelllauf-Familie

Als Linus mit vier Jahren das erste Mal auf dem Sprungbrett stand, war sein großes Talent schnell ersichtlich. „Mama und Papa haben eingesehen, dass das nicht wirklich etwas für mich ist“, erzählt Schwarz. „Ich habe es zwar mal ausprobiert, aber mir war klar, dass ich nur Wasserspringen möchte.“ In seiner sportlichen Familie ist er damit ein Unikum.

Auch Mama Lisa glitt lieber im Höchsttempo über das Eis, doch Linus‘ Faszination galt seit jeher Schrauben und Salti; dem kurzen erhabenen Augenblick nach dem Absprung in der Luft, ehe die Oberfläche zum Eintauchen naht. „Die Phase in der Luft macht für mich das Wasserspringen aus. Das ist das Allerbeste“, sagt der so erfolgreiche Nachwuchsspringer vom Berliner TSC.

Gelungene Sprünge vertreiben die Nervosität

Jeden Tag arbeitet er in der Schwimmhalle an seinem Traum. Linus möchte in den kommenden Jahren unbedingt einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen. Und mittelfristig auch erstmals an internationalen Wettkämpfen. Im nächsten Jahr stehen die schon auf dem Programm, darauf bereitet sich der Schüler akribisch vor, zum Teil sogar zweimal täglich. Der Ehrgeiz treibt ihn an.

Manchmal ist er dabei ein bisschen nervös. Aber meist nur kurz. „Nach dem ersten gelungenen Sprung ist die Nervosität wie verflogen“, beschreibt Schwarz seine Routine auf dem Brett. In Aachen war das zuletzt genauso. Sowohl vom Ein-Meter-Brett, aus drei Metern als auch vom Turm und in der Kombination sprang letztlich niemand versierter als der junge Berliner.

Die vierfache Jugendmeisterschaft beschreibt Schwarz als bisher schönstes Erlebnis seiner vielversprechenden Karriere. Im besten Fall soll die später mal im Dasein als Profisportler gipfeln. So wie beim Papa halt. Nur eben doch ganz anders.

Am liebsten Profisportler, alternativ Polizist

Alternativ könnte sich Linus auch eine Laufbahn als Polizist vorstellen. Vor allem Verfolgungsjagden in Actionfilmen haben es ihm angetan. „Die sehen immer so cool aus“, findet er. Dass die Berufsrealität eines Ordnungshüters dann doch vielleicht ein wenig nüchterner aussieht – geschenkt.

Stolz macht er sich und die Familie auch ohne Hollywood-Einlagen. Seine Sprünge sind da schon spektakulär genug. Da werden es die Eltern sicher gut verkraften können, die Schlittschuhe auch in Zukunft ohne den Sohnemann anzuziehen.

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