Sportmetropole Berlin will mit starkem Team nach Paris

Noch 318 Tage, dann beginnen in Frankreichs Hauptstadt Paris die Olympischen Spiele 2024 – die Sportmetropole Berlin wird mit einem starken Team dabei sein. Mehr als 50 Berlinerinnen und Berliner werden bei den Olympischen Spielen und den einen Monat später beginnenden Paralympischen Spielen auf Medaillenjagd gehen. Berliner Athletinnen und Athleten aus 29 Sportarten haben gute Chancen, sich für Paris 2024 zu qualifizieren. Im Rahmen des traditionellen Olympic Barbecue auf dem Veranstaltungsgelände der Berliner Sparkasse am Wannsee hat der Olympiastützpunkt (OSP) Berlin am Dienstag, 12. September sein TEAM BERLIN vorgestellt.

Das TEAM BERLIN besteht derzeit aus 114 Berliner Sportler*innen, die in 29 Sportarten, 22 olympischen und sieben paralympischen, aktiv sind. Sie alle schauen hoffnungsvoll auf Paris 2024, einige sind bereits qualifiziert.

Iris Spranger, Berlins Senatorin für Inneres und Sport: „Das TEAM BERLIN zeigt heute aufs Neue, mit welcher Begeisterung und welchem Engagement unsere Athletinnen und Athleten antreten. Deshalb freue ich mich auf einen olympischen Sommer 2024 in Paris und wünsche dem Team eine erfolgreiche Qualifikations- und Vorbereitungsphase in den kommenden Monaten. Ich danke allen Beteiligten für die bisherige Arbeit und die anhaltende Unterstützung unserer Sportlerinnen und Sportler.“

Mit Vorfreude blickt auch François Delattre, Botschafter Frankreichs in Deutschland, auf das kommende Jahr: „2024 bietet uns mit den Olympischen und Paralympischen Spiele in Frankreich und der Fußball- Europameisterschaft in Deutschland die wunderbare Möglichkeit, unsere erfolgreiche Zusammenarbeit zu vertiefen und gemeinsam einen Sommer des Sports im Herzen Europas auszurichten.“

Neben Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur waren auch zahlreiche aktive und ehemalige Spitzensportlerinnen und Spitzensportler beim Olympic Barbecue dabei. Für die meisten der mehr als 100 Athletinnen und Athleten des TEAM BERLIN beginnt jetzt der Qualifikations-Endspurt für Olympia und die Paralympics.

„Die Vielfalt des Berliner Sports wird mit dem Team Berlin erneut sichtbar“

„Die Zielstellung, ‚50plus‘ Teilnehmer*innen aus dem TEAM BERLIN in Paris dabei zu haben, können wir optimistisch angehen. Der Olympiastützpunkt wird nun seine Betreuung mit besonderem Fokus auf die Sportler*innen richten, die auf dem Weg zu den Olympischen und Paralympischen Spielen sind“, sagt Dr. Harry Bähr, Leiter Olympiastützpunkts Berlin. „Die internationalen Wettkampfergebnisse der vergangenen Jahre zeigen, dass der deutsche Leistungssport vor Herausforderungen steht. Deshalb ist es besonders positiv zu bewerten, dass das TEAM BERLIN eine vergleichbare Aufstellung wie vor Rio 2016 und Tokio 2020 hat.“

Die Sportarten mit dem größten Kandidatenkreis sind Rudern (17) und Leichtathletik (14). Sportarten mit Bezug zum Wasser (Kanurennsport, Rudern, Schwimmen, Segeln, Wasserball, Wasserspringen) sind in der Sportmetropole traditionell stark vertreten. Berlin sei aber auch stets ein guter Ort für Trendsportarten wie zuletzt BMX Freestyle und Skateboard und nun Breaking. Dr. Harry Bähr: „Die Vielfalt des Berliner Sports wird mit dem Team Berlin erneut sichtbar.“

Thomas Härtel, Präsident des Landessportbundes Berlin: „In weniger als einem Jahr werden über 50 Berliner Sportlerinnen und Sportler – mit und ohne Behinderung – in Paris antreten, um ihre Träume zu verwirklichen. Ihr Ehrgeiz und ihre Stärke sind ein strahlendes Beispiel für das, was durch Beharrlichkeit, Vielfalt und Teamgeist erreicht werden kann. Es ist ein Zeugnis der lebendigen und dynamischen Sportkultur, die wir in Berlin haben. Wir sind der festen Überzeugung, dass Berlin auch eine fantastische Gastgeberstadt für die Olympischen Spiele 2036 oder 2040 wäre, die die Welt mit offenen Armen empfangen würde. Im Präsidium des Landessportbunds haben wir diese spannende Möglichkeit eindeutig bejaht und unterstützen auch aktiv den Dialogprozess des DOSB ‚Deine Ideen. Deine Spiele‘ für eine nationale Bewerbung.“

Berliner Medaillenbilanz 2023

Bis zum Olympic Barbecue holten 67 Berliner Athletinnen und Athleten im Jahr 2023 insgesamt 18 Gold-, 24 Silber- und 25 Bronze-Medaillen bei Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und den European Games (51 Medaillen olympisch und 16 paralympisch).

Eine Weltmeisterschaft mit hervorragenden Ergebnissen hat zum Beispiel das Para-Radsport-Tandem Robert Förstemann und Thomas Ulbricht hinter sich. „Bei unserer zweiten gemeinsamen WM hatten wir vier Starts in vier Disziplinen und haben vier Medaillen geholt, das ist fast Maximalausbeute und motiviert uns unheimlich“, sagt Robert Förstemann. „Paris ist jetzt greifbar.“

Auch Speerwurf-Europameister Julian Weber, zuletzt WM-Vierter, blickt optimistisch nach vorn: „Bei Olympia will ich auf dem Treppchen stehen. Ich werde bis dahin alles dafür geben, dass mein Traum in Erfüllung geht." Paralympics-Siegerin Elena Semechin, bei der 2021 ein Hirn-Tumor diagnostiziert worden war, freut sich über ihre WM-Siege in diesem Jahr, vor allem aber über ihre körperliche Verfassung: „Gesundheitlich geht es mir sehr gut, bei der letzten MRT-Untersuchung wurde kein neues Wachstum des Tumors feststellt. Mein Körper erholt sich langsam von der Chemotherapie. Die Ergebnisse bei der WM in Manchester zeigen, dass ich auf einem sehr guten Weg nach oben bin. Ich bin die zweitschnellste Zeit meiner Karriere geschwommen und damit schneller als bei den Spielen in Tokio. Ich will meinen Paralympics-Triumph wiederholen und meine eigenen Rekorde brechen, zumindest auf den 100-m-Brust."

Erstmals bei Olympischen Spielen mit dabei: Breakdance, auch Breaking genannt. Deutschlands Hoffnungsträgerin für die Spiele ist die Berlinerin Sanja Jilwan Rasul, genannt „B-Girl Jilou“. Sie zeigte zusammen mit B-Boy Christian Ohla auf der Bühne im Veranstaltungshaus der Berliner Sparkasse einen beeindruckenden Show-Act: Sanja Jilwan Rasul: „Meine Kraftquelle ist zurzeit meine Trainerin. Der Verband hat sie mir jetzt endlich auch für die Competitions an die Seite gestellt. Deswegen glaube ich fest daran, dass es jetzt nochmal bessere Ergebnisse geben kann. Hoffentlich schon in zwei Wochen bei der WM!“

Karsten Finger: „Medaillen-Erwartungen müssen auch finanziell unterlegt werden“

Angesichts der Pläne des Bundes, die Förderung des Spitzensportes 2024 von rund 303 Millionen Euro auf 276 Millionen zu senken, nutzte Karsten Finger, Vorstandsvorsitzender des OSP Berlin und Vizepräsident Leistungssport des LSB, das Olympic Barbecue am Wannsee für einen eindringlichen Appell an die Politik: „Die Entwicklung von Talenten funktioniert auf regionaler Ebene noch sehr gut. Der Weg zu internationalen Spitzenleistungen kann dann aber immer weniger erfolgreich gestaltet werden. Medaillen-Erwartungen müssen auch finanziell unterlegt werden. Die aktuell angezeigten Mittelkürzung führen uns nicht zum Ziel.“ Zudem müsse mit der Leistungssportreform die „ausufernde Bürokratie wieder zurückzufahren“ werden, so Finger. „Wir müssen unsere Energie und Ressourcen stärker auf unsere Sportler*innen und Trainer*innen konzentrieren, damit unsere Leistungsfähigkeit im internationalen Vergleich in vielen Sportarten nicht weiter abnimmt.“

Die aussichtsreichen Berliner Kandidatinnen und Kandidaten für einen Platz in der deutschen Olympia- und Paralympics-Teams sind im TEAM BERLIN vereint.

ZAHLEN – DATEN – FAKTEN

Olympische Spiele – 26. Juli bis 11. August 2024

Bereits zum dritten Mal in der Geschichte Olympischer Spiele ist die französische Hauptstadt Paris vom 26. Juli bis zum 11. August 2024 Gastgeber des weltweit größten Sportevents. Insgesamt werden rund 10.500 Sportler*innen aus 206 Ländern in Paris vertreten sein und in 32 Sportarten (48 Disziplinen) um Medaillen kämpfen. Neu im Programm ist die Tanzsportart Breaking.

Das sind die 32 Sportarten bei den Olympischen Spielen 2023 in Paris: Badminton, Basketball (Halle und 3x3), Bogenschießen, Boxen, Fechten, Fußball, Gewichtheben, Golf, Handball, Hockey, Judo, Kanusport (Kanurennsport und Kanuslalom), Leichtathletik, Moderner Fünfkampf, Radsport (Straße, Bahn, BMX, Mountainbike), Reiten, Ringen, Rudern, Rugby, Schießen, Schwimmsport (Wasserspringen, Wasserball, Freiwasser- und Synchronschwimmen), Segeln, Skateboard, Sportklettern, Surfen, Taekwondo, Tanzsport (Breaking), Tennis, Tischtennis, Triathlon, Turnsport (Kunstturnen, Rhythmische Sportgymnastik und Trampolinturnen), Volleyball (Halle und Beach).

Die Spiele stehen unter dem Motto „Games Wide Open“ (französisch: „Ouvrons grands les Jeux“) – der Slogan folgt dem Konzept, die ganze Stadt zu einer Open-Air-Arena werden zu lassen und den Geist der Spiele mit möglichst vielen Menschen teilbar zu machen.

Paralympische Spiele – 28. August bis 8. September 2024

Die rund 4.400 Athlet*innen aus über 180 Nationen werden in 549 verschiedenen Wettbewerben in 22 Sportarten antreten: Blindenfußball, Boccia, Goalball, Para Badminton, Para Bogensport, Para Dressursport, Para Gewichtheben, Para Judo, Para Kanu, Para Leichtathletik, Para Radsport, Para Rudern, Para Schwimmen, Para Sportschießen, Para Taekwondo, Para Tischtennis, Para Triathlon, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten, Rollstuhlrugby, Rollstuhltennis und Sitzvolleyball.

MEDAILLEN-BILANZ TEAM BERLIN

In Tokio sicherte sich das TEAM BERLIN 2021 in den olympischen und paralympischen Wettkämpfen 13 Medaillen (1 Gold, 2 Silber, 10 Bronze). In Rio gewann das TEAM BERLIN 2016 bei Olympia 18 und bei den Paralympics vier Medaillen. Mehr Edelmetall brachten Berliner Olympia-Sportler*innen zuletzt 1996 aus Atlanta (20 Medaillen) zurück in die Hauptstadt. 2012 in London waren es neun Olympia- und 13 Paralympics-Medaillen gewesen.

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